Eine ganz besondere Variante des Spieleklassikers "Blinde Kuh"!
Untertitel
„Sollen wir fangen oder verstecken spielen?“ Franz antwortet: „Laaangweilig!“ – „Sollen wir eine Runde mit dem Rad fahren?“ – „Laaangweilig!“ – „Sollen wir einen Papierflieger basteln oder einen Drachen, der im Herbstwind tanzt?“ – Aber Franz gibt immer nur zur Antwort: „Laaangweilig!“ Auch als Tiroli vorschlägt, eine Almwanderung zu unternehmen, schüttelt er den Kopf und ruft: Ja, du weißt es schon!
„Du bist selber langweilig“, ärgert sich seine Schwester Greta. „Ein Besuch auf der Alm ist überhaupt nicht langweilig, sondern kann sehr unterhaltsam sein“, sagt Tiroli etwas gekränkt, weil auch sein Vorschlag bei Franz so wenig Begeisterung hervorruft. „Auf einer Alm gibt es nur Wiesen und Kühe und Schafe und eine Hütte, das ist laaangweilig.
Und der Weg führt steil hinauf durch den Wald, das ist auch laaangweilig!“, murrt der kleine Franz.
Da kommt Bauer Stiefel um die Ecke und sagt: „Den Weg könnt ihr euch sparen. Wenn ihr wollt, nehme ich euch in meinem Wagen mit. Ich muss ohnedies nach den Kühen sehen.“ Die Freunde schauen den kleinen Franz an. „Bist du dabei?“ Er zieht die Schultern hoch und sagt: „Na gut, von mir aus!“
Auf dem Rücksitz von Bauer Stiefels Wagen liegt eine Kuhglocke. Diese gehöre seiner Leitkuh, erzählt er. „Was ist eine Leitkuh?“, erkundigen sich die Freunde. Bauer Stiefel erklärt: „Es ist die klügste und erfahrenste Kuh in der Herde, oft auch die stärkste. Sie ist die Chefin. Wo die Leitkuh hinleitet, gehen meistens auch die anderen Kühe hin. Damit ich meine Leitkuh auch im Nebel finde, hänge ich ihr eine Glocke um, dann höre ich ihr Gebimmel.“
Greta fragt, ob die Leitkuh auch im dichten Nebel sehen könne, wohin sie geht. „Natürlich kann sich auch eine kluge Kuh verirren. Aber die Leitkuh hat einen sicheren Instinkt und kennt die Weiden gut, deshalb folgen ihr die anderen fast blind“, antwortet der Bauer. „Wollt ihr wissen, wie das ist? Dann leihe ich euch die Glocke für ein Spiel!“
„Ja, gern!“ rufen die Freunde wie aus einem Mund. „Im Nebel ist jede Kuh eine blinde Kuh“, ruft der kleine Franz, der sich nun nicht mehr langweilt und das Spiel toll findet: Ein Kind spielt die Leitkuh und hängt sich die Glocke um. Die anderen Kinder verbinden sich die Augen und legen ihre Hände auf die Schulter des Vordermanns bzw. der Vorderkuh. So führt die Leitkuh sie sicher über Stock und Stein. Als jeder einmal die Leitkuh gespielt hat, auch der kleine Franz,bekommen alle von Bauer Stiefel ein Glas frische Milch.
„Jetzt würde mich noch interessieren, ob ihr wisst, warum Kühe Milch geben“, fragt der Bauer. „Damit wir sie im Supermarkt kaufen können“, antwortet Paul. – „Das ist aber sicher nicht der Grund, weshalb Kühe Milch geben“, kichert Tiroli. Und Bauer Stiefel sagt: „Ich gebe euch drei Antworten zur Auswahl: Kühe geben Milch,
…weil sie selber gerne Milch trinken,
…weil sie ihre Kälber damit stillen,
…weil der Bauer es ihnen anschafft."
„Ich weiß es!“, ruft der kleine Franz. „Ich auch“, sagt Tiroli. „Aber nicht verraten. Alle Kinder sollen mitraten!“
Weißt du die richtige Antwort?