Tiroli und seine Freunde bauen ein Iglu.
„Juchhee, soviel Schnee!“, ruft der kleine Franz, „nur schade, dass es so kalt ist, da friert mir ja die Nase ab!“ „Schnee kann auch wärmen“, bemerkt Tiroli. „Zum Beispiel, wenn man sich ein Iglu baut
und sich darin gemütlich einkuschelt!“ „Und wie baut man ein Iglu?“, fragt Anton. „Das weiß ich leider auch nicht so genau“, sagt Tiroli. „Ich habe noch nie eines gebaut.“ „Dann lasst uns den Igel fragen!“, ruft der kleine Franz. Alle schauen ihn verdutzt an. Aber dann begreift Tiroli: „Ein Iglu hat nichts
mit einem Igel zu tun, Franz. Igel bauen im Herbst Igelnester aus Laub und Ästen, aber keine Iglus!“ „Außerdem halten die Igel jetzt Winterschlaf“, weiß Greta zu berichten. „Von November bis März“, ergänzt Anton. Sie sind ein paar Jahre älter als der kleine Franz, der noch nicht so genau über die Natur Bescheid weiß, sich aber nie mit schnellen Antworten abspeisen lässt.
„Könnte ein Igel nicht auch in einem Iglu Winterschlaf halten?“, fragt er. Alle stellen sich vor, was das für ein lustiges Iglu wäre: Ein Igel lässt sich einschneien und aus dem Schnee schauen die Stacheln heraus. In so ein Igel-Iglu würde sichniemand hineintrauen. Nur die, denen es gehört. Tiroli und seine Freunde beschließen, ein Igel-Iglu zu bauen. Aber ein großes, damit sie alle zusammen Platz darin haben. „Wir müssten einen Eskimo fragen, wie man ein Iglu baut“, sagt Tiroli. „Eskimos leben dort, wo es immer Schnee und Eis gibt. Manche von ihnen wohnen mehrere Monate in Iglus oder sie nutzen sie als Unterkünfte bei der Jagd.“
Einen Eskimo kennen sie nicht, aber Greta hat schon ein paarmal anderen Kindern beim Iglubauen zugeschaut. „Wir brauchen Kisten, damit wir aus dem Schnee große Ziegel formen können. Und dann machen wir mit den Ziegeln einen Kreis mit einer Öffnung für den Eingang und dann setzen wir ein wenig versetzt noch eine Lage Ziegel drauf und immer so weiter, bis wir ein Iglu haben!“
Klingt ganz einfach, also machen sich die Freunde gleich an die Arbeit. Sie holen leere Obstkisten von zuhause und arbeiten so eifrig, dass ihnen dabei richtig warm wird. Bald schon sieht das Gebilde nach einem Iglu aus - zumindest annähernd.
„Stacheln braucht es noch, damit uns niemand unser Iglu zerstört“, sagt Anton kurz bevor es dunkel wird und sie nach Hause müssen. Deshalb sammeln sie noch schnell kleine Äste, die wie Stacheln aussehen, und stecken sie in den kuppelförmigen Bau. Das schaut lustig aus, aber zur Verteidigung gegen Eindringlinge sind diese Stacheln wohl eher nicht geeignet.
Am nächsten Nachmittag ist das Iglu tatsächlich ein bisschen zerstört. Die Sonne und der warme Wind haben daran genagt. Dagegen helfen keine Igelstacheln. Jetzt müssen Tiroli und seine Freunde warten, bis der nächste Schnee fällt, damit sie ein neues Iglu bauen können. Zum Glück dauert
der Winter noch lang.