Ein Radlrennen mit Eiern im Gepäck – ob das gut gehen kann?
„Gut, dass du schon da bist!“, freut sich Mama, als Max ganz müde von der Schule heimkommt. „Ich möchte heute die Ostereier färben. Anita hat 20 ganz frische Eier für uns bereitgestellt. Geh, hol sie doch bitte gleich nach dem Mittagessen.“
Hungrig isst Max eine große Portion Paunzen mit Apfelmus. Eigentlich möchte er ja nach dem Essen lieber faulenzen, aber dann schnappt er sich doch schnell das Geld und das Stoffsackl für die Eier und seinen neuen Fahrradhelm.
Beim Hinauslaufen aus der Küche ruft er: „Ich fahr mit dem Radl!“ „Aber dann nimmst du besser den Ruck… .“ Was Mama noch sagen wollte, hört Max schon gar nicht mehr. Vor zwei Wochen hat er endlich den Radlführerschein bekommen, und jetzt freut er sich schon riesig darauf, zum ersten Mal allein zur Eierbäuerin Anita fahren zu dürfen.
Anita legt die zwei Schachteln mit den großen, weißen Eiern vorsichtig in das bunte Stoffsackl. Max hängt es an die Lenkstange und macht sich wieder auf den Heimweg. Auf halber Strecke trifft er auf Tiroli, der auch mit seinem neuen Rad unterwegs ist. „Griaß di, Tiroli. He, machen wir ein Rennen über den Feldweg? Wer zuerst bei den Haselnussstauden ist!“ „Gerne“, ist Tiroli einverstanden. „Aber was hast du denn in dem Sackl drin?“ „Sag ich dir danach“, meint Max. „Auf los geht’s los!“
Zusammen sausen sie über den Feldweg, der jetzt im Frühling endlich wieder aper ist. Der Fahrtwind zerzaust Max die Haare. Das Sackl schlägt gegen sein Rad. Tiroli ist ganz knapp hinter ihm. „Gewonnen!“ schreit Max und sieht gleich darauf die gelbe Soße, die auf seinen Reifen rinnt. „Oje, hoffentlich ist nur ein einziges Ei kaputt!“
Leider haben aber vier der schönen Eier das Radrennen nicht heil überstanden. „Was soll ich denn jetzt machen?“, schämt sich Max. „Wir werden zu wenig Ostereier haben.“ Tiroli hat eine gute Idee: „Wir fragen Anita, ob sie noch ein paar Eier für uns hat! Wenn wir ihr Hilfe beim Hennen füttern anbieten, brauchst du vielleicht nichts von deinem Taschengeld dafür bezahlen.“
Die Bäuerin kann die Hilfe der beiden Freunde gut brauchen. Auf dem Bauernhof ist immer viel Arbeit zu erledigen. Dafür bekommt Max sogar sechs Eier geschenkt. Diesmal schieben er und Tiroli die Räder nebeneinander über den Feldweg und können sich dabei viel erzählen. „Tiroli hat mir wieder einmal mit einer guten Idee geholfen“, denkt sich Max. „Ich werde ihm dafür ein besonders schön bemaltes Ei schenken!“