Sarah und Tiroli feiern ein richtig buntes Osterfest.
„Heuer wird Ostern aber besonders früh gefeiert“, merken Sarah und Tiroli, als sie im Kalender blättern. „Und der Palmsonntag fällt auf den 20. März. Wie ist denn das möglich?“ Sarahs Papa erklärt ihnen: „Das hängt mit dem Mond zusammen. Ihr wisst ja, am 20. März ist Frühlingsbeginn.“ Jetzt muss der Papa auch im Mondkalender nachschauen und erklärt den beiden dann: „Drei Tage später, also am 23. März, wird ein schöner Vollmond am Himmel stehen, und der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond wird schon seit sehr langer Zeit als Ostersonntag festgelegt.“ Puh, ist das kompliziert! Sarah und TIROLI schwirrt der Kopf.
„Komm, Sarah“, meint Tiroli, „wir gehen in den Park. Vielleicht finden wir ja schon ein paar Schneeglöckchen?“ Zusammen laufen sie die Straßen entlang. „Dieser Winter ist fad“, jammert Sarah. „Der Föhn hat den ganzen Schnee weggeblasen. Wir können nicht einmal rodeln und Radfahren dürfen wir auch noch nicht wegen dem Streusplitt, der überall herumliegt.“ Tiroli muss ihr recht geben.
Heuer hat er seine Schi auch noch gar nicht aus dem Keller geholt. Im Park schieben sie mit ihren Stiefeln die alten, braunen Blätter vom Herbst zu kleinen Haufen zusammen. Plötzlich ruft Sarah: „He, Tiroli, schau einmal! Da unter dem Strauch funkelt etwas Rotes!“
Endlich etwas Farbiges! Sie laufen schnell hin und holen aus dem Laub eine bunte Kugel heraus. Nicht nur rot ist sie, sondern mit gelben, blauen und weißen Mustern verziert. Wo die wohl herkommt? Sarah hat eine Idee: „Vielleicht aus Südamerika? Meine Tante arbeitet im Weltladen, da kann man viele schöne Sachen aus der ganzen Welt kaufen, auch so ähnliche Kugeln. Sie sagt immer, in armen und kargen Ländern verwenden die Menschen gerne besonders kräftige Farben.“
Sarah denkt wieder an Ostern. „Wenn das heuer so früh ist, werden im Garten noch gar keine Blumen blühen!“ „Und noch fast kein Gras wachsen!“ stimmt Tiroli ihr zu. „Und an den Sträuchern werden keine Blätter sein. Da wird der Osterhase nicht gern seine Nestln verstecken.“
Auf einmal hat Tiroli eine Idee: „Du magst doch gerne Omeletten?“, fragt er Sarah und sie nickt. „Und Kuchen? Und Frittatensuppe? Und Schmarrn?“ „Ja, schon, aber, ...?“ Sarah kennt sich überhaupt nicht mehr aus. Wieso redet denn Tiroli jetzt plötzlich vom Essen? Hat er Hunger? „Wir könnten zusammen alle Eier ausblasen, die deine Mama zum Kochen braucht“, erklärt Tiroli seinen Plan. „Und dann malen wir sie mit unseren Wasserfarben an und hängen sie an die Sträucher im Garten!“ ergänzt Sarah. Diese Vorstellung gefällt ihr sehr gut.
Ab jetzt ist der Winter für Sarah und Tiroli gar nicht mehr fad. Sarahs Mama schmunzelt ein bisschen, weil sie sich fast jeden Tag Schmarrn oder Eierspeise zum Essen wünscht. Am Samstag kommt Tiroli immer zu Besuch und zusammen malen sie die ausgeblasenen Eier an. Wenn sie getrocknet sind, werden bunte Bänder durchgezogen. Und am Sonntag gehen sie dann zusammen in den Garten und in den Park und schmücken die kahlen Sträucher mit den fröhlich bunten Eiern. So blüht die ganze Gegend immer farbenfroher auf und zu Ostern versteckt der Osterhase besonders schöne Nestln für Tiroli und Sarah.