Geschichte von Maria-Antoinette Probsdorfer mit Illustrationen von Sieglinde Traxl
„Hui, hui!“, ruft er. Es scheint ihm Spaß zu machen, da er immer wieder neuen Müll findet, den unachtsame Besucher einfach auf den Boden fallengelassen haben, obwohl an vielen Stellen des Parks Abfalleimer angebracht sind.
Tiroli ist mit seinen Freunden gerade im Park unterwegs, als sie jemandem begegnen, der fleißig dabei ist, den herumliegenden Müll aufzusammeln und in einen großen Sack zu stecken.
„Hallo, das ist heute aber ein unangenehmer Wind!“, grüßt Tiroli ein mürrisch dreinschauendes Männchen. „Der Wind ist das kleinste Übel. Der Müll, der hier herumliegt, ärgert mich“, murmelt er.
„Sind Sie öfters hier, Herr … ?“, fragt Tiroli zögernd. „Kannst ruhig Du zu mir sagen. Ich bin Milo, das Müllmonster. Heute ist es für mich wieder an der Zeit, mitzuhelfen in der Stadt, den Parks und auf den Wanderwegen, den Müll einzusammeln.“ „So, so, das ist ja allerhand“, staunt Tiroli. „Da hast du ja heute noch einiges zu tun, Milo. Möchtest du, dass wir dir helfen?“ „Was für eine Frage?“, sagt das Müllmonster und lächelt dabei.
Sogleich machen sich alle eifrig an die Arbeit. Als der große Sack randvoll ist, möchte Tiroli wissen, was Milo damit machen wird.
„Ich gehe zurück in die Stadt. Dorthin, wo die großen Container stehen, die zur Mülltrennung aufgestellt sind“, antwortet Milo. Dann trenne ich Glas, Dosen und Plastik in die dafür vorgesehenen Container. Der Rest kommt in die Restmülltonne. Kommt mit, ich zeige euch, wie man das macht“, erklärt er und fährt voller Überzeugung mit seinen Erklärungen fort.
„Das Trennen von Müll sollte heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein, damit man diese Abfallprodukte recyceln, also verwerten und wieder verwenden kann. Damit helfen wir, die Umweltverschmutzung geringer zu halten.
Vor allem sollte man versuchen, weniger Einweg-Plastikprodukte zu verwenden. Anstatt weißem Papier könnte man recyceltes Papier kaufen. Das schützt auch die Bäume, denn unsere Wälder sind ungemein wichtig für den Klimaschutz. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, handeln wir nachhaltig. Umwelt und Natur werden dankbar sein dafür und uns noch lange erhalten bleiben. Denkt immer daran!“
Als Milo mit Tiroli und seinen Freunden wieder in den Park zurückkehrt, beobachten sie, dass die Parkbesucher all ihre Abfälle ordentlich in den Müllkübeln entsorgen. „Das ist ja super!“, rufen Fridolin und Lotta. „Cool!“, schreit Emil, und fliegt davon. „Ja, ganz toll“, quakt Fips. „Gefällt mir sehr“, flüstert Gabi, und kriecht langsam des Weges.
„So sauber war es hier schon lange nicht mehr“, freut sich Milo. „Komm Tiroli, jetzt wollen auch wir noch eine Weile die Ruhe des Parks genießen, dem Gezwitscher der Vögel lauschen und in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne auf einer Parkbank entspannen.“
Kaum ist die Sonne hinter den Bergen verschwunden, bläst plötzlich wieder der Wind durch den Park. Doch nun findet er nur mehr Blätter und ein paar Zweige, die er herumwirbeln kann.
„Milo, wo wohnst du eigentlich?“, will Tiroli ihn fragen, aber der ist plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Ob das Müllmonster jemals wiederkommt? Wenn ja, dann nur, wenn es den Wind wieder mit leeren Dosen und Flaschen spielen hört! Keiner weiß, woher das Müllmonster gekommen ist und wohin es gegangen ist, aber Tiroli und seine Freunde haben viel von ihm gelernt.