Tiroli und seine Freunde machen einen Go-Cart-Ausflug.
„Wie weit ist es denn noch?“, stöhnt Amelie auf dem Rücksitz des Autos. „Nur mehr fünf Kilometer“, beruhigt sie Tiroli, „dann sind wir beim Oberriederhof! Da war grad ein Wegweiser“. Beide freuen sich schon, dass sie bei Amelies Cousin Christian auf dem Bauernhof zwei Ferienwochen verbringen dürfen. Wenn nur die lange Autofahrt auf der kurvigen Bergstraße bald vorbei wäre!
Amelie ist froh, dass Tiroli sie begleitet. Sie mag Christians Eltern sehr gern, besonders ihre Goti, aber es ist halt doch das erste Mal, dass sie so lange ohne ihre Eltern auf Besuch ist. Endlich sind sie angekommen und steigen aus: Fritz, der gefleckte Collie, begrüßt sie schwanzwedelnd und kläffend, eine dreifärbige Katze räkelt sich auf der Hausbank und auch Christian kommt mit einem Gefährt über den Hof gebraust. Haarscharf vor dem Auto bremst er und springt heraus.
Nach einer gemeinsamen Käsejause verabschieden sich Amelies Eltern. „Kommt mit“, lädt Christian seine Gäste ein, „ich zeig euch den Bauernhof. Wir fahren mit meinem Go-Kart“. Jetzt können Amelie und Tiroli das Gefährt ausgiebig bewundern.
Knallrot ist es, mit vier dicken Gummireifen und einem großen Anhänger hinten dran. „Mein Papa hat es mir gekauft, weil ich damit die Milchkannen zu den Nachbarn bringen kann. Und es ist halt einfach toll … steigt ein!“ Tiroli und Amelie klettern in den Anhänger und Christian fährt mit ihnen über den Hof, zum Kuhstall, in die Scheune und zuletzt zu den Hennen. Müde und glücklich schlafen alle abends ein und Amelie hat gar kein Heimweh.
Zum Frühstück gibt es Honigbrot und Kakao und Müsli mit Waldhimbeeren. Die hat Amelies Goti am Vortag für die Kinder geholt. „Das sind meine Lieblingsfrüchte. Wenn es nur nicht so weit wäre bis zu dem Himbeerplatz, würde ich ja alle Tage dorthin gehen“, meint sie. Am Vormittag helfen alle zusammen, damit die Arbeit bald getan ist und dann können sie schon wieder mit dem Go-Kart herumkurven. Mit jedem Tag werden sie mutiger, probieren neue Fahrstrecken aus und wechseln sich beim Fahren ab.
Nach einigen Tagen hat Amelie einen Einfall: „Ich würde der Goti gerne eine Freude machen und ihr als Überraschung eine große Kanne Himbeeren sammeln. Könnten wir nicht mit dem Go-Kart dorthin fahren, Christian? Dann sind wir wieder zurück, bevor deine Eltern vom Einkaufen heimkommen.“
Tiroli und Christian mögen eigentlich keine Beeren pflücken, aber die Aussicht auf eine lange Go-Kart-Fahrt lockt sie schon. „Wir werden eine Nachricht auf den Küchentisch legen, damit sie wissen, dass wir zum Himbeerplatz gefahren sind. Sicher ist sicher!“ rät Tiroli.
Als die Kinder mit den Himbeeren wieder zurückkehren, kommt ihnen Christians Mama wirklich schon am Weg entgegen. „Danke, Tiroli, dass du mir die Nachricht geschrieben hast. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, weil ihr alle drei mit dem Go-Kart weg ward.“
Zu Hause gibt es dann Himbeeren mit Vanilleeis, Schlagsahne und Zimt. Christians Papa sagt: „Heute habt ihr euch alle drei ein Lob verdient: Amelie für die gute Idee, Christian, weil du so tüchtig mit dem Go-Kart gefahren bist und du Tiroli, weil du so klug warst und auf den Zettel geschrieben hast, was ihr vorhabt.“