Tiroli zu Besuch bei den Schlangen

Im Frühjahr ist was los im Alpenzoo!

Fotonachweis: Alpenzoo Innsbruck

Im Frühling, wenn es warm wird, kommen die Schlangen wieder aus ihrer Winterruhe hervorgekrochen. Sie suchen dann warme, von der Sonne beschienene Plätze auf, um ihre „Betriebstemperatur“ zu erlangen.

Schon bald setzt die Paarungszeit ein. Die Männchen „ranggeln“ miteinander und versuchen so, ihre Stärke unter Beweis zu stellen, jedoch ohne sich gegenseitig zu verletzen. Der Sieger paart sich dann mit einem Weibchen.

Im Frühjahr, wenn die Temperaturen den ganzen Tag über angenehm warm und nicht zu heiß sind, kann man in den Terrarien besonders viel Aktivität sehen. Die Schlangen sonnen sich dann auf Steinen, jagen, fressen oder paaren sich.

Nach der Paarung legen die Schlangenweibchen ihre Eier in Erdhöhlen und lassen diese durch die Umgebungswärme ausbrüten. Nur wenige Arten, die in kühlen Lagen wohnen, wie die Kreuzotter, tragen lange ihre Eier im Körper.  So können sie aktiv warme Stellen aufsuchen und sich von der Sonne bestrahlen lassen. In dem Augenblick, wenn die Schlange die Eier ablegt, schlüpfen die jungen Schlangen aus der Eihülle.

Kreuzotter

Im Sommer heizen sich die Steine mittags und am frühen Nachmittag auf über 40°C auf. Um diese Zeit ziehen sich die Schlangen in Höhlen und Spalten zwischen den Steinen zurück, wo es kühler ist. Denn ansonsten würden sie den Hitzetod erleiden. Im Sommer ist es daher günstiger, vormittags oder am späten Nachmittag in den Alpenzoo zu kommen, wenn du Schlangen beobachten möchtest.

Wusstest du, dass Schlangen nicht gut sehen, aber dafür besonders gut riechen können? Und zwar mit ihrer Zunge! Die lange, schlanke Zunge ist an der Spitze gespalten. Die Schlange streckt ihre Zunge heraus, bewegt sie auf und ab, um Duftmoleküle aufzunehmen, und führt sie dann im Maul an ein spezielles Organ, das die Information dieser Moleküle verarbeitet. Diesen Vorgang wiederholt sie, um einer Duftspur folgen zu können. Man nennt das Züngeln.

AZ Nikon Z6

Wusstest du, dass ...

... der Körper von Vögeln und Säugetieren im Sommer wie im Winter die gleiche Temperatur hat? Sie sind also „gleichwarm“. Bei Schlangen und Eidechsen ist das ganz anders: ihr Körper
passt sich der Temperatur der Umgebung an. Die Körpertemperatur wechselt und die Tiere sind daher wechselwarm.

Um im Winter nicht zu erfrieren, ziehen sich die Reptilien, also Schlangen und Eidechsen, in Erdhöhlen zurück, wo die Temperatur nicht unter 0°C sinkt, sondern meist knapp darüber liegt.